Hat dir schon mal jemand gesagt: „Alles passiert aus einem bestimmten Grund“? Die meisten von uns haben diese Aussage irgendwann schonmal gehört oder es auch des Öfteren jemand anderem gesagt.
Aber was heißt das eigentlich?
Der Philosoph Aristoteles erklärt es perfekt. Auf seiner Suche nach dem wahren Sinn des Lebens schlug er vor, dass es zwei Konstanten im Leben gibt:
Erstens verändert und entwickelt sich das Universum ständig. Was heute ist, ist morgen nie mehr dasselbe.
Zweitens bezog er sich auf die Entelechie, die „das ist, was das Potenzial in die Realität verwandelt“.
Aristoteles glaubte, dass alles, was dir heute passiert, einen Sinn hat, weil es dich zu der Person macht, die du morgen sein wirst. Alles, was dir passiert, hat einen Grund – und es gibt eine Denkweise, die dich im Leben stärkt.
Wenn jemand dagegen ist und behauptet, dass nicht alles aus einem bestimmten Grund passiert, versteht er es wahrscheinlich in einem mechanistischen Universum, in dem Ereignisse zufällig sind, normalerweise Ursache und Wirkung. Das heißt, Handlungen erzeugen Konsequenzen. Unsere eigenen Entscheidungen führen zu Ergebnissen. Wenn du, zum Beispiel während dem Autofahren eine WhatsApp schreibst, kann es zu einer Kollision kommen, die nicht schön endet.
Normalerweise sprechen wir jedoch nicht über Ursache und Wirkung, wenn wir sagen: „Alles passiert aus einem bestimmten Grund“. Meistens sprechen wir als Reaktion auf Leiden. Wenn etwas Schlimmes passiert ist und wir versuchen, jemandem durch eine schwierige Zeit zu helfen, sagen wir wohlmöglich. „Es muss der Wille Gottes gewesen sein“ oder „Alles ist Teil des Plans“ oder beim Tod eines Menschen versuchen wir, einen andere zu trösten, indem wir sagen: „Es muss ihre Zeit gewesen sein.“ „Er/Sie ist jetzt an einem besseren Ort.“
Persönlich habe ich viele Erfahrungen gemacht, die mich gezwungen haben zu akzeptieren, dass alles aus einem bestimmten Grund passiert und dass man in Schwierigkeiten und negativen Erfahrungen das Gute sehen sollte. Bei einem solchen Vorfall habe ich erfahren, dass es manchmal ein Segen ist, wenn die Dinge nicht so laufen, wie ich es geplant habe.
Positiv | Negativ – oder was jetzt?
Du glaubst nicht was mir letzte Woche passiert ist.
Eigentlich sollte ich jetzt in Spanien sein, um dort Urlaub zu machen.
Ich bin zweifach geimpft, aber wegen dem geplanten Flug, machte ich am Montag letzter Woche einen PCR Test, plus einen standardmäßigen zweiten Antigen Test zur selben Zeit.
Nach ca. 15 Minuten kam die SMS über den Antigen Test: NEGATIV. Ok!
Nach knapp 4 Stunden bekam ich das Ergebnis meines PCR Tests: POSITIV! Schock!
WARUM AUSGERECHNET JETZT, dachte ich mir, wo ich morgen in den Urlaub will. *cry
Dann kam ein Anruf von der Behörde. Ergebnis: bis 27. Dezember in Quarantäne! Na super. Life couldn’t be better. Holidays ade!
Am Tag darauf kam ein Anruf von der Apotheke, bei dem ich den PCR-Test gemacht hatte, mit der Bitte den Test zu wiederholen, da es sich bei der ersten Testung um einen Hardware-Fehler handeln könnte, und der Test deshalb POSITIV war.
Ich auf zum Testen und Schwupps, am Abend das Ergebnis des 2 PCR-Tests: NEGATIV! YAYY!
Doch leider hatte ich nach dem ersten Test bereits meinen Flug storniert, und klar ohne Rückerstattung, weil zu kurzfristig.
Natürlich machte mich das wütend, doch ich habe mich gefragt, ob das nicht vielleicht alles aus einem Grund passieren könnte. Führt nicht am Ende doch alles zum besseren? Oder zu sagen „Everything happens for a reason.“
Perspektivwechsel
Ich weiß viele glauben nicht an sowas, doch ich sehe das eher so das es im Leben mehr um die Perspektive auf die Dinge geht, die uns passieren.
Diese Perspektive hängt von Person zu Person ab. Einige Leute mögen dem Zitat zustimmen und andere nicht. Ich glaube jedoch, keiner der Perspektiven ist falsch. Man kann immer zwei Perspektiven auf eine eingetretene Situation haben.
Eine Möglichkeit kann darin bestehen, das Geschehene zu akzeptieren und positiv zu nehmen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Situation negativ zu betrachten und darüber nachzudenken warum, es ausgerechnet mir passiert ist.
Wie schon erwähnt, habe ich in der Vergangenheit immer wieder die Erfahrung gemacht, das alles auf lange Sicht doch irgendwie, Sinn gemacht hat. Wäre ich nicht hier geblieben, so wäre mir ein wundervolles Wochenende mit meinem Freund entgangen und zu einem Weihnachtsmarkt hätte ich es dieses Jahr auch nicht mehr geschafft. Es stellte sich außerdem heraus, dass ich mein Flug Geld durch das falsche Test Ergebnis später von der Apotheke erstattet bekommen habe. Jetzt habe ich einen neuen Flug für Jänner gebucht, und diesmal bin ich sogar noch zwei extra Tage dort. Besser hätte es nicht enden können.
Das Leben ist zu kurz, um so viel über alles nachzudenken. Ich konzentriere mich stattdessen auf die Lektionen aus Dingen, die mir besser helfen würden. Und ich akzeptiere mich wie ich bin, und vermeide es eine Maske zu tragen. (Empfohlener Beitrag: Die Masken die wir tragen)
Unser ganzes Leben ist doch eigentlich nur eine Reihe verbundener Ereignisse, die uns schließlich zu dem machen, wer wir heute sind. Es sind nicht nur unsere Triumphe, sondern auch unsere Misserfolge und Widrigkeiten, die uns prägen.
I believe that everything happens for a reason. People change so that you can learn to let go, things go wrong so that you appreciate them when they’re right, you believe lies so you eventually learn to trust no one but yourself, and sometimes good things fall apart so better things can fall together.”
Marylin Monroe
Akzeptanz und inneres Wachstum
Unser Bewusstsein bewirkt Wunder. Unser Verstand ist das einzige Hindernis bei unserer Akzeptanz. Sobald wir es mit unserer Wahrnehmung transformieren, können wir friedlich und glücklich werden.
Die Akzeptanz ist Wachsamkeit, während Widerstand Gedankenlosigkeit ist. Der Angst in die Augen schauen ist schwer, aber wenn man es einmal mit Herz geschafft hat zu akzeptieren, funktioniert es auf wundersame Weise. Es erhebt unser Wesen enorm. Wir werden frisch und lebendig. Unser Glaube ist unser Vertrauen und Vertrauen macht das Leben besser. Das Leben ist besser, wenn wir trotz aller Widrigkeiten, die wir auf dem Weg der Unsicherheit erleben müssen, lächeln können.
Die Art und Weise, wie wir Dinge wahrnehmen
Vom Verstand wird erwartet, dass er unser Leben interessant macht, aber wir wenden seine Funktionsweise unbewusst um. Wir wollen in seiner begrenzten Vorstellungskraft bleiben. Aber das Leben hat seine eigenen Prinzipien und Besonderheiten. Es kann nicht in Bezug auf unsere Vorstellungskraft gemessen oder festgelegt werden. Das Leben ist gut, wenn wir uns bemühen, mit seinen täglichen Herausforderungen bewusst zu leben.
Wichtig ist, wie wir nach dieser „schlechten“ Neuigkeit oder Sache reagieren. Entweder du erlaubst deinem Verstand von diesem Punkt an gegen alles anzukämpfen und zu kontrollieren. Oder du überwindest diese Emotionen, akzeptierst sie und nimmst die Herausforderungen an und nutzt sie als Chance für inneres Wachstum und Transformation. Dafür kannst du ein spezielles Mindset entwickeln.
Akzeptanz ist nicht immer einfach. Es erfordert Geduld, Ausdauer und den unerschütterlichen Wunsch, das Beste aus jeder Situation zu machen.
Obwohl es schwierig und anstrengend erscheint, eine optimistische Denkweise anzunehmen und in allem das Gute zu suchen, wird dein Leben einfacher und viel unkomplizierter. Anstatt dich über Dinge zu ärgern, die du nicht kontrollieren kannst, kannst du deine Emotionen und Energie darauf konzentrieren, dich durchzusetzen und dich damit selbst zu verbessern.
„What doesn’t kill you makes you stronger”
Friedrich Nietzsche
Finde deine Wahrheit
Im Endeffekt, denke ich, du sollst glauben was DU willst.
Stell dir vor, es gäbe keine Menschen, was wäre, wenn unsere Sprache nie geschrieben worden wäre. Gäbe es so etwas wie „einen Grund“ überhaupt? Es ist eine abstrakte Idee, die nur für uns eine Bedeutung hat.
Man könnte sagen „alles passiert aus einem bestimmten Grund“, um mit etwas fertig zu werden, dass man nicht versteht, aber das ist die Sache, wir verstehen kaum etwas. Wir haben keine soliden Antworten. Es ist leicht, sich Geschichten darüber zu erzählen, wie Leben und Existenz unserer Meinung nach funktionieren könnten, aber wir haben nur Geschichten. Geschichten unserer Vorfahren, die wir als wahr angenommen und akzeptiert haben. Es wird immer so sein, du glaubst, was sich für dich wahr anfühlt, und du erforschst das, bis du eine andere Wahrheit findest.
Was können wir also tun? Ich kann dir zumindest sagen was ich tue.
Dem Universum vertrauen
Vertraue also dem Universum, wenn du willst. Es mag alles Unsinn sein, aber du kannst wenigstens mutig dein Leben weiterleben und deine Perspektive auf die Dinge so anpassen, dass es für dich und sonst niemanden Sinn ergibt.
Wenn du dich entscheidest, zu glauben, zu vertrauen, dass alles in deinem Leben eine größere Bedeutung hat, erlaubst du dir die Offenheit, das Bild nicht so zu sehen, wie es jetzt ist, sondern so, wie es sein könnte, wenn alle Teile endlich zusammengefügt sind. Eines Tages werden all die Schmerzen, Kämpfe, Rückschläge und Zweifel einen Sinn ergeben.
Du wirst erkennen, dass all diese Dinge wesentliche Bausteine sind, die dir helfen, dein höchstes Selbst zu erreichen, oder wie Aristoteles es ausdrückt, deine Entelechie oder deine bewusste Einsicht.
Hattest du schon einmal dieses „Aha!“ Erlebnis? in dem plötzlich alles Sinn ergibt? Ja, darüber rede ich.
Anstatt dich an der Negativität festzuhalten, hast du dich entschieden zu vertrauen, dass alles nicht umsonst ist. Und wenn du deine prägendsten Momente erlebst, spürst du dieses Bewusstsein.
„Alles passiert aus einem bestimmten Grund, lebe es, liebe es und lerne daraus.“
Wie stehst du zu dem Thema? Deine Meinung würde mich sehr interessieren!
Alles Liebe und bis zum nächsten Mal,
deine Alice ❣